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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ayatollah Seyyid Abul Qasim Al-Chui galt als einer der größten
Gelehrten [faqih] des
Irak.
Ayatollah Chui wurde am 15.
Radschab 1317
n.d.H. (19.11.1899) in der Provinz
Aserbaidschan im
Iran
geboren. Bereits in jungen Jahren lernte er neben seinen
beiden Hauptsprachen
Arabisch und Persisch auch Türkisch. Mit dreizehn Jahren
(1330
n.d.H./1912 n.Chr.) wechselte er nach
Nadschaf und studierte vertieft den
Islam.
Bereits nach kurzer Lehrzeit ging sein eigenes Studium fließend
in die Lehre über, und mit der Zeit wurde er einer der angesehensten Schüler der
Religions-Hochschule. Mit bereits 30 Jahren erlangte
er den Status eines
Rechtsgelehrten [mudschtahid]. Seine Kurse waren nach
kurzer Zeit so überfüllt, dass er sich seine Studenten
aussuchen konnte. Während er zum
Groß-Ayatollah aufstieg und
sein
religiöses Regelwerk [risala] veröffentlichte, hatte er
auch zahlreiche weitere Werke geschrieben.
In 1970 wurde er zum Leiter der
Religions-Hochschule in
Nadschaf gewählt, nachdem sein Vorgänger Großayatollah
Sayyid Muhsin al-Tabatabai al-Hakim verstorben war. Seine
Vorlesungen wurden zu Großveranstaltungen mit Tausenden von
Zuhörern. Zu bekannten Persönlichkeiten, die u.a. bei ihm
studiert haben zählen
Großayatollah Muhammad Baqir al-Sadr,
Ayatollah Beheschti , sein späterer Nachfolger
Großayatollah Ali Sistani,
Ayatollah Muhammad Hussain Fadhlullah u.v.a.m. Zusammen mit
vielen seiner Studenten gründete er Ausbildungsstätten überall
in der Welt, die teilweise aus seiner Stiftung finanziert
wurden. Die Stiftung wurde während des Höhepunkts der
Repression Saddams gegen die
Schiiten 1991 von
Nadschaf nach London verlagert.
Als
Saddam den
Irak-Iran-Krieg gegen die junge
Islamische Republik Iran eröffnete, musste sich Ayatollah Chui
unter Lebensgefahr von öffentlichen Äußerungen zurückhalten.
1991 wurde Ayatollah Chui zunächst kurzzeitig festgenommen, und als
es Widerstände im Land dagegen gab, wurde er von
Saddam
gezwungen zusammen mit ihm im Fernsehen aufzutreten in einer
aufgezeichneten Sendung. Bis zu seinem Ableben stand er danach
unter Hausarrest.
Er starb in der Nacht zum 8.
Safar
1413 (8.8.1992) in
Kufa.
Sein Begräbnis musste unter vergleichsweise geringer
Beteiligung stattfinden, da
Saddams Truppen sämtliche
Zufahrtsstraßen abgesperrt hatte, damit das Begräbnis nicht zu
einer Demonstration gegen
Saddam wurde. Die Familie wurde
angewiesen ihn vor Sonnenaufgang zu begraben. Er wurde in der
Imam-Ali-Moschee
im
Chui-Schrein begraben. Das Totengebet
wurde geleitet von
Großayatollah Ali Sistani.
Saddams Medien verbreiteten die Lüge, dass eine große
Trauerveranstaltung stattgefunden hätte und behaupteten
heuchlerisch, dass der "Märtyrer des Islam und der Nation"
verstorben sei. In Wirklichkeit wurde der Sarg von sechs
Personen begleitet.