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Chishtiyya ist der Name eines
Ordens
[tariqa] von
Sufis,
der ursprünglich in
Indien
entstanden ist.
Gründer des Ordens ist
Abu Ishaq Schami, einer der bekanntesten
Vertreter ist allerdings
Muinuddin
Chischti, der fälschlicherweise oft als Gründer genannt
wird.
Der Name des Ordens leitet sich ab von Chischt (Tschischt), einer
kleinen Ortschaft in der Nähe von
Herat.
Dort hatte sich der Ordensgründer niedergelassen. Im Jahr 940
n.Chr. starb er in
Damaskus und wurde auf dem Berg Qasiyun begraben, wo
später auch die Grabstätte des
Ibn
Arabi errichtet wurde. Der
erste, der sich selber Chishti nannte, war
Abu Ishaq Schami,
ein Sufi aus
Syrien, wahrscheinlich aus
Damaskus.
Dieser traf einen anderen
Sufi, der ihm
empfahl, sich in Chisht
niederzulassen, woraufhin er Abu Ishaq Schami Chishti genannt
wurde.
Durch
Muinuddin Chischti kam der
Orden
nach Delhi. Delhi wurde zu einem wichtigen Zentrum. Dieser Ort
war kurz darauf ein wichtiges Zentrum für die in
Indien
neue Religion des
Islam,
wobei die
Chischtiyya und Muinuddin Chishti eine einflussreiche
Rolle spielten. Viele Hindus waren damals von den schlichten
Predigten und der Praxis der Liebe zu Gott und zum Nächsten
sowie der Überwindung des
Kastensystems beeindruckt; insbesondere Hindus aus niederen
Kasten und auch Kastenlose.
Der
Orden praktizierte eine Art klassenlose Gesellschaft, was
insbesondere gegen das
Kastensystem gerichtet war und dadurch viele Hindus der
unteren Kasten anzog. Die
Orden
akzeptierten zudem keine Spenden von den jeweiligen Herrschern
des Landes, wodurch die Unabhängigkeit gewahrt werden sollte.
Der
Orden wurden durch Spenden vom Volk getragen. Die Schüler
eines Zentrums wurden von einem
Scheich geleitet.
Muinuddin Chischti hatte die Lehre der Chischtiyya in drei
Prinzipien zusammengefasst. Demnach sollte ein
Sufi Großmut
wie die des Ozeans, Milde wie die der Sonne und Bescheidenheit
wie die der Erde besitzen.