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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Dorf Chifr (oder Khefr) zählt zu den südlichen Dörfern der
Provinz des Iran
Isfahan.
Chifr ist ein in den Bergtälern des
Zagros-Gebirges und
Dena-Gebirges gelegenes Dorf und liegt 75 km entfernt von der
Stadt Semirom 2200 m über dem Meeresspiegel. Es ist ein Teil
des Dena-Schutzgebietes. Dieses geschützte Gebiet hat ein
hohes Potenzial für Ökotourismus. Die Gegend hat zahlreiche
hohe Wasserfälle, Eishöhlen, künstliche Eiskeller, dauernd
fließende Quellen und ein angenehmes Klima, sowie 14 Gipfel,
die in einer Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel liegen.
Außerdem befinden sich in Chifr auch zwei heilige Schreine von
Imam-Zadeh Seyed Mohammad und Imam-Zadeh Seyed Ahmad, die von
vielen Pilgern besucht werden.
Die ersten Menschen, die sich an diesem Ort niederließen,
hießen Ghuri, da sie zum Stamm der Ghur gehörten. Historisch
betrachtet gibt es keinerlei genaue Dokumente über die
Entstehung, aber es wurden nach Ausgrabungen in dieser Gegend
Keramik-Wasserleitungssysteme entdeckt, bei denen man für die
Verbindung der Rohre Mörtel verwendet hat. Diese
Wasserleitungen sind der Beweis dafür, wie sehr sich die
Menschen früher bemühten, Wasser aus den Flüssen zu besorgen.
Es wurden auch Überreste von zwei Badeanlagen mit Backsteinen
sowie Keilschriften auf Felsen gefunden, die auf die
kulturelle und architektonische Geschichte der Region
hinweisen.
Das gebirgige Dorf Chifr mit seiner zentrierten
Wohnstruktur liegt treppenförmig in einem relativ steilen
Bergtal. Zwei Flüsse, die in den Dena-Gipfeln entspringen,
umschließen die Ortschaft und kommen dann in der Nähe von
Chifr zusammen. Diese zwei Flüsse fließen danach durch einige
Dörfer, wo sie sich mit anderen Flüssen verbinden, und so
entsteht am Ende der Fluss Marbor. Rund um Chifr liegen
unzählige Gärten und Felder. Das Dorf lebt von Landwirtschaft
und Viehzucht. Die Bewohner ernten Getreide, Obst und Früchte.
Zu den bekanntesten Produkten dieser Ortschaft zählen Äpfel
und Walnüsse, die auch exportiert werden. Manche Dorfbewohner
beschäftigen sich mit der Seidenraupenzucht und dem Knüpfen
von Teppichen und verdienen somit ihren Lebensunterhalt. Die
Dorfbewohnerinnen widmen sich auch sehr schönen Handarbeiten
wie z.B. dem Nähen von Glasperlen auf Stoff. Im Sommer wird in
Chifr Imkerei betrieben. Ein Teil der Dorfbewohner ist zudem
für die Führung der Bergsteiger zu den Gipfeln des
Zagros-Gebirges und
Dena-Gebirges zuständig. Als Besonderheit der Ortschaft gilt
auch das Tiri-Brot.
Die Einwohner sprechen Farsi mit einem lurischen Akzent. Zu
bestimmten Anlässen kleiden sie sich in ihren lokalen
Trachten. Die Frauen tragen bunte schöne Kostüme, die aus
einer Kopfbedeckung, einem Kopftuch, sowie einem Kleid und
sehr weitgeschnittenem Rock bestehen. Die Männer haben ebenso
wie die Frauen ihre eigenen einheimischen Trachten, dazu
gehört ein Hut und eine besondere Hose.
Das Dorf bietet einen besonderen Zugang zum
Dena-Gebirge. Viele Gipfel
des mittleren Dena-Gebirges sind nur von Chifr aus erreichbar,
insbesondere der Gipfel „Ghasch-Mastan“, der höchste Berg im
Dena-Gebirgszug mit 4435 Metern.