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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Chaibar
bzw. Chaybar steht für eine gegen die
Muslime Krieg führende Burg, die durch ein Wunder
Imam Alis (a.) eingenommen wurde.
Eigentlich ist Chaibar
bzw. Chaybar der Name einer Oase nördlich von
Medina
in der einstmals Burgen im Besitz von
Juden
waren, welche immer wieder
Karawanen der Muslime angriffen. Später verbündeten sie
sich mit den
Quraisch und belagerten
Medina,
um die Stadt einzunehmen und den
Islam
auszulöschen. Als im Rahmen der
Grabenschlacht die Eroberung misslang, ordnete
Prophet Muhammad (s.) die Verfolgung der Angreifer und die Eroberung der
Burgen an, was im Jahr 628 n. Chr. erfolgte.
Nach dem
Ereignis von
Hudaibiya folgte Chaibar, und der Sieg darin gehörte
wiederum zweifelsohne dem
Imam Ali (a.). Die Berichte, die darüber gesammelt worden
waren, zeigen seinen großen Verdienst in dieser Schlacht.
Die Kriegstreiber und Anführer der räuberischen Stämme hatten
sich in der Burg Kamus verschanzt, die uneinnehmbar
schien.
Im
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad] wird die Schlacht
von Chaibar ausführlich beschrieben.
Prophet Muhammad (s.) belagerte Chaibar für mehr als
zwanzig Nächte. Viele Bannerträger waren bereits erfolglos
zurückgekehrt.
Prophet Muhammad (s.) rief
Abu
Bakr und überreichte ihm das Banner. Dieser nahm es mit
einer Anzahl von
Auswanderer, und sie kämpften, ohne etwas bewirken zu
können, und
Abu
Bakr kehrte zurück und tadelte die Leute, die ihm gefolgt
waren, und sie machten ihm Vorwürfe. Am nächsten Tag gab
Prophet Muhammad (s.) das Banner
Umar ibn Chatab. Dieser ging nicht weit damit, dann kehrte
er zurück, während er seine Gefährten der Feigheit
bezichtigte, und sie machten ihm den gleichen Vorwurf.
Da sagte
Prophet Muhammad (s.): „Dieses Banner ist nicht für
den, der es getragen hat, bestimmt, über den man sich bei mir
wegen Feigheit beklagen kann. Es ist für
Ali ibn Abu Talib.“ - „Er hat entzündete Augen“,
wurde ihm entgegnet. „Lasst mich ihn sehen“, sagte er,
„und ihr werdet mir einen Mann zeigen, der Allah und Seinen
Gesandten liebt, und den Allah und Sein Gesandter lieben. Er
nimmt sie (die Flagge) auf rechte Art, und er wird nicht
fliehen.“ Sie brachten
Ali (a.) und führten ihn zu ihm. „Was fehlt dir, Ali?“,
fragte der Prophet (s.). „Ich habe entzündete Augen, so
dass ich nicht sehen kann, und Kopfschmerzen“, erwiderte
er. „Setz dich und lege deinen Kopf auf meinen
Oberschenkel“, sagte der Prophet.
Ali (a.) tat dies, und
Prophet Muhammad (s.) betete für ihn. Er spuckte in seine
Hand und rieb damit über
Alis (a.) Augen und Kopf. Er öffnete seine Augen, und die
Kopfschmerzen, die er gehabt hatte, wurden gelindert.
Prophet Muhammad (s.) hatte in seinem Bittgebet
gesprochen: „O Allah, schütze ihn vor Hitze und Kälte.“
Er gab ihm das Banner - und das Banner war weiß - und sagte
zu ihm: „Nimm das Banner und gehe damit los.
Gabriel (a.) ist bei dir, und der Sieg liegt vor dir, und
Schrecken ist in den Herzen der Feinde verbreitet, und wisse -
o Ali - dass sie in ihrem Buch gefunden haben, dass derjenige,
der sie zerstören wird, Ilya heißt. Wenn du sie triffst, dann
sage: „Ich bin Ali, dann werden sie ablassen, so Allah will.“
Imam Ali (a.) berichtete weiter: „Ich ging mit dem
Banner, bis ich zur Festung kam. Marhab kam hervor, er trug
einen Helm, in den ein Stein ein Loch gebohrt hatte und so das
Weiße an seinem Kopf zeigte, und er rezitierte: „Chaibar weiß,
dass ich Marhab bin, ich trage meine Waffe als ein Held, der
auf die Probe gestellt worden war. Ich bin der, den meine
Mutter einen Löwen genannt hat, ein Löwe der Wälder, mit
großer Härte. Ich werde euch mit meinem Schwert das Gewicht
eines abgeschnittenen Ohres aufwiegen.“ Wir kämpften mit dem
Schwert, ich sprang auf ihn zu und traf ihn. Ich durchschnitt
das Loch im Helm und durch seinen Kopf, so dass mein Schwert
seine Zähne erreichte, und er fiel tot um.“
In der
Überlieferung wird berichtet, dass
Imam Ali (a.) sagte: „Ich bin ´Ali ibn Abi Talib.“
Einer der Rabbiner der Leute sagte: „Bei dem, was zu Musa
herabgesandt worden ist, ihr werdet besiegt werden“, und
in ihre Herzen zog Schrecken ein, so dass sie es nicht zu
ertragen vermochten. Als der Fürst der Gläubigen (a.) Marhab
getötet hatte, zogen die, die mit Marhab gewesen waren, ab und
verriegelten das Tor zur Festung vor ihm. Der Fürst der
Gläubigen (a.) ging dagegen an, und er bearbeitete es so
lange, bis er es geöffnet hatte, jedoch die meisten Leute auf
der einen Seite des Grabens kamen nicht mit ihm mit. Der Fürst
der Gläubigen (a.) nahm das Tor und benutzte es als eine
Brücke über den Graben, so dass sie ihn überqueren und die
Festung erobern konnten. Als sie sich von der Festung
abwandten, nahm der Fürst der Gläubigen (a.) das Tor in seine
rechte Hand und schleuderte es mehrere Meter über die Erde.
Normalerweise bedurfte es zwanzig Männer, um jenes Tor zu
schließen. Nach manchen
Überlieferungen [hadith] verwendete er (a.) es
zwischenzeitlich auch als Schild. Von diesem Tag stammt der
Titel Imam Alis
(a.)
Karrar.
Dieser Sieg beendete den militärischen Widerstand von
Juden
gegen
Prophet Muhammad (s.) und verband weitere Stämme mit ihm,
so dass die Befreiung
Mekkas
näher rückte.
Das Herausheben des enorm schweren Tores von Chaibar durch
Imam Ali (a.) gilt als Vorbildsymbol für viele
Kraftsportarten unter anderem in der
Islamische Republik Iran und wird in vielen Gedichten und
Miniaturen künstlerisch beschrieben.