Camera obscura
Camera obscura

Aussprache:
arabisch:
كاميرا مظلمة
persisch:
دوربین تاریکخانه‌ای
englisch:
Camera obscura

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Als Camera obscura (dunkles Gewölbe) wird eine Weiterentwicklung der Lochkamera bezeichnet, wobei an Stelle des Lochs ein Objektiv angebracht wird.

Das Gerät gilt als Urform bzw. Vorläufer der fotografischen Kamera und dient der Erzeugung reeller Bilder. Das Gerät besteht aus einem lichtdichten Kasten, in den durch eine Linse Licht auf die gegenüberliegende Rückwand trifft, so dass dort ein Bild entsteht, das auf dem Kopf steht und seitenverkehrt ist. Wird die Rückwand transparent gestaltet, kann das bild von außen betrachtet werden. Da es aber sehr lichtschwach ist, muss der Betrachter eine Abdunkelung durchführen, z.B. mit einem Tuch an dem Gerät, das er über sich zieht.

Das Funktionsprinzip soll theoretisch bereits Aristoteles (384–322 v. Chr.) im 4. Jh. v. Chr. erkannt haben. Erste reale Versuche mit einer Lochkamera hat Alhazen (Abu Ali al-Hasan Ibn Al-Haitham) bereits um 980 n.Chr. durchgeführt. Daher wird er inzwischen auch in der Westlichen Welt als Erfinder der Camera obscura angesehen. Das ist vor allem auf den deutschen Physiker Eilhand Wiedemann (1852-1928) zurückzuführen, der die Geschichte des Geräts ausgiebig untersucht hat. Davor galt in der Westlichen Welt Roger Bacon (gest. um 1290 n.Chr.) als Erfinder, der seine Variante des Geräts erst drei Jahrhunderte nach Alhazen hergestellt hat.

Der Camara obscura und ihrer Geschichte ist im Istanbuler Museum für Geschichte der Wissenschaft und Technik im Islam eine Schautafel und ein Modell gewidmet (siehe unten).

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