.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ayatollah Sayyid
Muhammad Husain Borudscherdi war ein
Großayatollah im
Iran,
der viele Generationen von Vordenkern Anfang des 20. Jh.
n.Chr. ausgebildet hat.
Er wurde 1875 n.Chr. in der Stadt
Borudscherd in der Provinz
Lorestan geboren, daher der Name "Borudscherdi" (aus Borudscherd). In seiner Jugend studierte er unter den islamischen Größen
wie Mullah Chorasani und Aqa Zia Iraqi, wobei er sich auf die
islamische Rechtswissenschaft spezialisierte. Er legte
großen Wert darauf seine eigenen Aussagen mit Belegen der
Ahl-ul-Bait (a.) zu untermauern. Er hatte einen großen
Einfluss auf seine Schüler
Ayatollah Morteza Motahhari oder Ayatollah Scheich Husain
Muntadhar. An der Errichtung der
Imam Ali Moschee in Hamburg ist er indirekt dadurch
beteiligt, dass er den Gründer,
Hudschat-ul-Islam Mohagheghi, dorthin entsandte.
Ayatollah Borudscherdi hat ab 1945 n.Chr. die
Religions-Hochschule in
Qum
zu neuem Ruhm geführt, nachdem durch das Ableben des früheren
Leiters Scheich Abdul Karim Hairi 1937 n.Chr eine Lücke in der
Lehre entstanden war, die schwer zu schließen gelang. Als dann
auch noch Sayyid Abul Hasan Isfahani im Folgejahr starb,
akzeptierten die meisten
Schiiten Ayatollah Boruscherdi als
Vorbild der Nachahmung.
Er gilt als einer der renommiertesten neuzeitlichen
Gelehrten [faqih], die einen Blick weit über den
Iran
und Irak
hinaus
wagten und sich für die Einheit der
Muslime einsetzten. Neben der bereits erwähnten Entsendung
seines Vertreters nach Hamburg, sandte er Agha-e-Schariat
nach Karatschi, al-Faqihi nach
Medina
und
Sayyid Musa as-Sadr in den
Libanon.
Er etablierte gute Beziehungen zu
Scheich Mahmud Schaltut dem Rektor der
Al-Azhar-Universität in
Kairo.
Gemeinsam eröffneten sie das "Haus zur Annäherung der
Rechtsschulen" in
Kairo.
Scheich Mahmud Schaltut veröffentlichte sein berühmtes
Rechtsurteil [fatwa], das die
Schia als gleichwertige
Rechtsschule anerkannte.
Ayatollah Borudscherdi hat in passiver Form das Schah-Regime
der Pahlavis abgelehnt, da dieses Unmoral in der Gesellschaft
verbreite.
Ayatollah Borudscherdi starb am 19. März 1962 in
Qum
und ist dort im Schrein der
Fatima Masuma begraben.
Grabstelle im Schrein der
Fatima Masuma (Foto H.Özoguz, 2022 n.Chr.)