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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Unter
„Berufung“ [mab'ath]
oder Biʿtha [بِعثَة] bzw.
„Aussendung“ des Propheten
Muhammad (s.) wird der
Tag der ersten Offenbarung
in verbaler Form verstanden, wobei die ersten fünf
Verse der
Sure „al-Alaq“ (96.
Sure) ausgesprochen
wurden.
Das Wort Mab'ath leitet sich von dem Wortstamm der arabischen
Buchstaben Ba, Ayn , Tha [ب ع ث]
ab, was so viel bedeutet wie senden, erregen oder entsenden.
In der umgesetzten Bedeutung bedeutet Bi'tha, dass
ALLAH einen
Menschen zu anderen
Menschen sendet, um sie auf den rechten Weg zu führen. Das
Wort wird hauptsächlich für den
Propheten Muhammad (s.) verwendet, als er auch öffentlich
zum
Propheten ernannt wurde.
Das Wort Bi'tha im
Heiligen Quran bezeichnet eine besondere Lebensphase, die
eine Art Verwandlung mit sich bringt, daher bezieht es sich
neben der Bedeutung,
Prophet zu werden, auch auf die
Auferstehung [qiyam]. Die vorherrschende Bedeutung ist
jedoch die Auswahl und Aussendung von jemandem als
Prophet.
Einer der wichtigsten Punkte in Bezug auf Bi'tha ist, dass
ALLAH die Menschheit durch die Entsendung von
Propheten
begnadet hat.
Die Berufung
des Propheten Muhammad
(s.) erfolgte am 27. Radschab
13 Jahre vor der
Auswanderung (bzw. im 40.
Jahr des
Elefanten). Eine detaillierte Darstellung ist bei der
ersten Offenbarung
nachzulesen.
Vorab war bereits in der
Nacht der
Bestimmung der gesamte
Heilige Quran ins
Herz des
Propheten Muhammad
(s.) eingegeben worden. Am Tag der Berufung wurden die ersten
Verse aus dem
Herz auf die Zunge des
Propheten Muhammad
(s.) gebracht.
Unter dem Tag Berufung wird die Bekanntgabe an die
Menschen verstanden.
Die eigentliche Berufung erfolgte vor der
Geburt und war dem
Propheten Muhammad
(s.) von Anfang seiner Lebzeit bewusst, wie auch anderen, die es an
besonderen Zeichen erkannten, wie der
christliche Mönch
Bahira.
In der
1. Predigt ( Über den Beginn der Schöpfung) in
Nahdsch-ul-Balagha erwähnt
Imam Ali (a.),
der bei der Berufung dabei war, die Berufung explizit: "So vergingen die
Jahrhunderte und die Zeiten verstrichen, Väter gingen voraus, und Söhne folgten
den Vätern nach, bis Allah, Der Erhabene, Muhammad, den Gesandten Allahs,
berief, Allah segne ihn und seine Familie und schenke ihm Heil, auf dass er
Seine Verheißung erfülle und das Prophetentum vollende. Die Verpflichtung ihm
gegenüber war den anderen Propheten auferlegt worden,..."
Der Tag wird in verschiedenen Teilen der
islamischen Welt mit
Festlichkeiten gefeiert.
Es gibt zahlreiche Riten, die für jenen Tag als empfohlen
gelten.
| Es ist empfohlen
den Tag mit einer
rituellen Vollkörperreinigung [ghusl] zu beginnen. |
| Es ist empfohlen
an dem Tag zu fasten.
Der Tag gehört zu den bedeutsamsten
empfohlenen Fastentagen, so dass nach manchen
Überlieferungen das
Fasten an diesem Tag dem
Fasten von 70 Jahren gleich kommt. |
| Es ist empfohlen
an dem Tag möglichst häufig das
Segnungs-Bittgebet [salawat] auszusprechen. |
| In der Nacht zum Berufungstag ist es empfohlen
nach dem
Nachtgebet [salat-ul-ischa] aber vor
Mitternacht zwölf
Gebetsabschnitte [raka] zu
beten, wobei ein
Ritualgebet jeweils aus zwei
Gebetsabschnitten [raka] besteht (also 6 x 2). In jedem
Gebetsabschnitt wird die
Fatiha und eine
Sure
rezitiert. Nach dem
Abschlussgruß [salam] werden jeweils sieben Mal folgende
Verse
verlesen:
Fatiha (1.
Sure),
Ichlas (112), Falaq (113), Nas (114), Kafirun (109), Qadr
(97),
Thron-Vers [ayat-ul-Kursi] (2:255-257) und im Anschluss
das
Bittgebet zur Berufung. |
|
Vor dem
Mittagsgebet [salat-uz-zhuhr] ist es empfohlen
zwölf
Gebetsabschnitte [raka] zu
beten, wobei ein
Ritualgebet jeweils aus zwei
Gebetsabschnitten [raka] besteht (also 6 x 2). In jedem
Gebetsabschnitt wird die
Fatiha und eine
Sure
rezitiert. Nach dem
Abschlussgruß [salam] werden jeweils vier Mal folgende
Verse
verlesen:
Fatiha (1.
Sure),
Ichlas (112), Falaq (113), Nas (114), Kafirun (109), Qadr
(97),
Thron-Vers [ayat-ul-Kursi] (2:255-257) und im Anschluss
das folgende Bittgebet:
Es gibt keinen Gott außer Allah. Allah ist am Größten und
Gepriesen ist Allah und der Dank ist Allahs und Es gibt
keine Macht oder Kraft außer mit Allah, dem Großartigen und
Prächtigen. Allah, Allah, mein Herr, ich setzte ihm nichts
bei, ich setzte nichts bei meinem einzigen Herrn. |
| Es ist empfohlen
an dem Tag die heiligen Städten der Gräber der
Ahl-ul-Bait
(a.) zu besuchen oder alternativ die
Audienzen
[ziyara] zu rezitieren. |