Folke Bernadotte
Folke Bernadotte

Aussprache: volke bernadott
arabisch:
فولك برنادوت
persisch:
فولکه برنادوت
englisch:
Folke Bernadotte

2.1.1895 - 17.9.1948 n.Chr.

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Graf Folke Bernadotte war ein schwedischer Offizier der als Vermittler der Vereinten Nationen in Palästina sich für die Vertriebenen eingesetzt hat und daher von Angehörigen der zionistischen Terroristen-Gruppe Lechi ermordet worden ist.

Folke Bernadotte Graf von Wisborg stammte aus dem schwedischen Adelsgeschlecht Bernadotte. Er war Enkel väterlicherseits des Königs von Schweden und Norwegen Oskar II..

Folke Bernadotte wurde nach seiner Schulausbildung und standesgemäßer  militärischer Ausbildung an der Armeeschule in Karlberg und an der Kavallerieschule in Strömsholm Offizier. Am 1. Dezember 1928 heiratete er mit der in den USA geborenen Estelle Romaine Manville.

Am 1. September 1943 wurde er Vizepräsident des Schwedischen Roten Kreuzes, wobei er die Amtsgeschäfte leitete, da der Vorsitzende bereits 82 Jahre alt war. 1945 verhandelte er mit Heinrich Himmler erfolgreich über die Freilassung der skandinavischen KZ-Häftlinge, was zur Überführung von insgesamt 20.000 Gefangenen nach Schweden führte, darunter 8000 Schweden. Unter den insgesamt etwa 20.000 geretteten Häftlingen waren ca. 5.000 Juden. Alle Freigelassenen wurden mit 250 "Weißen Bussen" nach Skandinavien überführt. Einer der damals genutzten Busse steht heute in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übernahm Bernadotte die Leitung der Hilfsmissionen des Schwedischen Roten Kreuzes in Deutschland, Österreich und den osteuropäischen Staaten, besuchte die betroffenen Länder und schrieb darüber sein Buch „Anstelle von Waffen“. 1946 wurde er Präsident des Schwedischen Roten Kreuzes und war darüber hinaus von 1946 bis 1948 Vorsitzender der Ständigen Kommission der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. In dieser Funktion wurde er am 20. Mai 1948 zum ersten Vermittler in der Geschichte der Vereinten Nationen (UNO) gewählt und in Palästina eingesetzt. Er setzte sich in den Verhandlungen mit den Zionisten unter anderem für das in der UN-Menschenrechtscharte verbriefte Rückkehrrechtes der palästinensischen Flüchtlinge ein, was ihm den Zorn der Zionisten einbrachte. Am 17. September 1948 wurde er zusammen mit einem UN-Beobachter durch die  Terroristen der Stern-Gruppe ermordet. Grund für die Ermordung war sein mehrfach geäußertes öffentliches Bekenntnis, die palästinensischen Flüchtlinge hätten einen Anspruch auf Rückkehr in die Heimat, was Die ethnische Säuberung Palästinas unmöglich gemacht hätte. Er äußerte auch die Idee Jerusalem unter internationale Aufsicht zu stellen. Seine Lösungsvorschläge für das Flüchtlingsdrama waren die Basis für die Resolution 194 der UN-Generalversammlung vom 11. Dezember 1948, in der das Recht auf Rückkehr für die Flüchtlinge beider Seiten festgestellt wurde. Er selbst hat die Resolution nicht miterlebt. Die Vertreter des Zionismus haben sich nie an die Resolution gehalten und wurden in ihrer ablehnenden Haltung von der Westliche Welt bestärkt. Auch musste niemals ein Vertreter der Stern-Gruppe, die später aktiv in der israelischen Politik waren, für die Ermordung Bernadottes Rechenschaft ablegen. Die Drahtzieher des Anschlags erhielten wenige Monate später Generalamnestie von der israelischen Regierung, womit sich die Anführer des Zionismus von Anfang an zu Unterstützern von Mördern gemacht haben.

Im Wiener Gemeindebezirk Favoriten wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Bernadottegasse nach ihm benannt in Gedenken seiner Verdienste um die Not leidende Bevölkerung Österreichs. Auch in Frankfurt am Main, Berlin, Hamburg, Lübeck, Bielefeld, Kassel und Neu-Isenburg gibt es Bernadottestraßen bzw. -plätze.

Als sein berühmtestes Zitat, dass auch den Titel seines Buches geliefert hat und darin erwähnt ist, gilt:

„Als Henri Dunant im Jahre 1863 mit der Tätigkeit des Roten Kreuzes begann, gab er der Bewegung folgende Losung: Inter arma caritas – Inmitten von Waffen (d.h. im Kriege) Barmherzigkeit. Die seitherigen Geschehnisse und nicht zuletzt die Erfahrungen, die wir nach dem Zweiten Weltkrieg machten, wecken den Gedanken, diese Losung weiter zu fassen und zu sagen: Post arma caritas – Nach den Waffen Barmherzigkeit, und einmal wird die Menschheit auch dahin kommen, dass man sagen darf: Pro armis caritas – An Stelle von Waffen Barmherzigkeit.“

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