Baibars I.
Baibars I.

Aussprache: baybars
arabisch:
بيبرس
persisch:
بيبرس
englisch:
Baybars I.

1223 - 1277 n.Chr.

Bild: Sultan Zahir Baibars Moschee 1955

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Baibars I. war ein Herrscher der Mamluken, der ab 1260 n.Chr. über Ägypten und Schaam herrschte.

Sein vollständiger arabischer Name war: Al-Malik al-Zahir Rukn al-Din Baibars al-Bunduqdari, verkürzt bekannt als Zahir Baibars.

Er soll im ukrainischen Steppengebiet nähe der Krim um 1223 n.Chr. geboren sein. Dschingis Chan überfiel im selben Jahr die Region und versklavte die Bevölkerung. Baibars wurde auf dem Sklavenmarkt von Sivas als Kleinkind verkauft. Sein Käufer war der Herrscher der Ayyubiden in Hamah al-Nasir (1221-1229 n.Chr.). ein weißer Fleck im rechten Auge von Baibars gefiel dem Herrscher nicht und er verkaufte ihn weiter unter seinem Einkaufpreis an den Kommandanten der Mamluken Ala' ad-Din Aydekin al-Bunduqdar. Dort wurde er zum Schützen ausgebildet und erhielt aufgrund seiner besodneren Begabung in diesem Bereich den Beinamen "der Bogenschütze" (al-Bunduqdari). Seine besondere Treue zu seinem Lehrer war Stoff für Legendenbildungen. Als der Amir 1239 n.Chr. von seinen eigenen Männern verraten und in die Gefangenschaft des Emirs von Kerak verbracht wurde, soll Baibars der einzige gewesen sein, der sich freiwillig der Gefangenschaft seines Herrn angeschlossen hatte, um ihm im Kerker zu dienen.

Ein Jahr später kam er frei und wurde Kommandant von Truppenteilen und erhielt 1244 n.Chr. sogar den Oberbefehl über die Armee. Seine wichtigste Aufgabe bestand in der Abwehr der Kreuzzüge. Gleich mehrere Schlachten gegen die Kreuzritter konnte er für sich entscheiden, wie z.B. in der Schlacht von La Forbie. Zusammen mit seinem Machthaber Amir Fachr ad-Din Yusuf kämpfte er gegen den französischen Königs Ludwig IX. im sechsten Kreuzzug. Am 8. Februar 1250 fiel Amir Fachr ad-Din Yusuf und Baibars übernahm das Kommando und führte die Truppen durch eine listige Kampfstrategie zum Sieg. Am 6. April 1250 nahm er bei Fariskur den König von Frankreich gefangen und schlug damit die Kreuzzüge endgültig zurück..

Aufgrund des Ansehens Baibars' bei den Truppen kam es nun zum Machtkampf mit dem erst neu inthronisierten Sultan Turan Schah, der die Nachfolge seines Vaters as-Salih Ayyub angetreten hatte. Der Machtkampf endete am 2. Mai 1250mit der Ermordung des Sultan durch Baibars, der wiederum einem Attentatsversuch des Sultans zuvorgekommen war. Der Verrat am Sultan war angeführt von der ehemaligen Haremssklavin Schadschar ad-Durr, die jetzt selbst die Macht anstrebte. Da sie aber weder eine Basis im Volk noch unter den Offizieren hatte, festigte sie ihren Machtanspruch durch die Ehe mit dem Mamluken Izz ad-Din Aybak, der dadurch der erste Herrscher der Mamluken in Ägypten wurde.

Es kam zu inneren Machtkämpfen unter den Mamluken und Baibars musste ins Exil. Sultansmorde im Hof führten dazu, dass Baibars zurück kam. Er selbst griff nach der Macht, als er erstmalig den Mongolensturm aufgehalten und den Unbesiegbarkeitsnimbus der Mongolen in der Schlacht von Ain Dschalut am 3. September 1260 durchbrochen hatte. Er kehrte nach Ägypten zurück, ermordete Sultan Qutuz am 24. Oktober 1260 während eines Jagdausflugs im Nildelta und übernahm den Thron, gestützt von seinen Offizieren. Seine Herrschaftszeit gilt als skrupellos. Dies zeigte sich in zahlreichen inneren Machtkämpfen mit zahllosen Toten, die auch bei den Abwehrkämpfen gegen die Mongolen zu betrauern waren.

Die Macht der Mongolen brach Baibars auch dadurch, dass er die Tochter von rivalisierenden Mongolen heiratete und dadurch zu einer inneren Schwächung beitrug. Zur außenpolitischen Stärkung huldigte Baibars dem Kalifen al-Hakim I., der letztendlich eine Marionette seiner Herrschaft war.

Sein gesamtes weiteres Leben sollte von Kriegen geprägt sein, darunter auch gegen Kreuzzüge. Bis 1271 n.Chr. hatte er nahezu den gesamten Nahen Osten erobert. 1272 gelang ihm ein elfjähriges Waffenstillstandsabkommen mit Prinz Eduard, wodurch auch der siebte Kreuzzug beendet war. So konnte er sich auf die Kriege mit den Armeniern, Rum-Seldschuken und Mongolen konzentrieren. Bis zum April 1277 hatte er auch diese entscheidend geschlagen.

Am 1. Juli 1277 starb Baibars in Damaskus möglicherweise an einer Vergiftung, wobei unklar ist, ob es Mord oder ein Unfall war, weil er möglicherweise die Gläser vertauscht habe, mit dem er einen Widersacher vergiften wollte. Andere Quellen besagen, dass er an einer unverheilten entzündeten wunde starb.

Baibars folgten nacheinander seine Söhne Berke Qan (1277-1279) und Solamisch (1279).

Er selbst hatte in Kairo die nach ihm benannte Sultan Zahir Baibars-Moschee erbaut.

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