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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abu Amr Abdurrahman ibn Amr ibn Yuhmid al-Auzai war Begründer
einer
Rechtsschule, die heute nicht mehr existiert. Er gehörte
zum Stamm der Banu Schayban, die den Himyariten zugerechnet
werden. Er gilt unter
Sunniten als erster, der das Kriegsrecht [siyar]
schriftlich zusammenfasste. Manche bezeichnen ihn daher auch
als Begründer des islamischen Völkerrechts.
Er ist
88
n.d.H. (707 n.Chr.) in Balbek geboren und lebte
später am Ort Auza bei
Damaskus, worauf sein Name zurückgeführt wird. Sein Vater
verstarb früh, so dass er von seiner Mutter großgezogen wurde.
Nach einer Grundausbildung am Geburtsort ging er nach
Damaskus, um dort u.a. Schüler von Numair ibn Aus
al-Aschari, dahhak ibn Abdurrahman und Machul ibn Abu Muslim
zu werden. Da Machul selbst nicht so bekannt wurde wie sein
Schüler, wurde er später auch "Lehrer von Auzai" genannt.
Gemäß Abu Ishaq al-Schirazi galt Auzai bereits mit 13
Jahren als Gelehrter. Seine Kenntnisse in arabischer Prosa
brachten ihm eine Einstellung im Hof der
Umayyaden. Währenddessen reiste er u.a. in den
Jemen
und bewunderte dort Yahya ibn Abu Kathir, dem er sich später
anschloss. Anschließend bereist er auch den
Irak,
Mekka,
Medina
und traf dort u.a.
Imam
Baqir (a.).
Über seine späteren
Pilgerfahrten [hadsch] sind vor allem seine Diskussionen
mit
Malik ibn Anas, Schuba ibn Hadschdschadsch und Hakim ibn
Utaiba überliefert. Im hohen Alter kehrte er in seine Heimat
zurück und verstarb dort 28.
Safar
157
n.d.H. (17.1.774 n.Chr.). Er Wurde im Dorf Hantusch bei
Beirut
beigesetzt.
In
Damaskus galt er zu seinen Lebzeiten als der Gelehrte, der
die meisten
Überlieferungen kannte. Manches deutet darauf hin, dass er
versuchte den Untergang der
Umayyaden zu verhindern, oder dass er sich zumindest auf
ihre Seite gegen die Angriffe der
Abbasiden stellte.
Zu seinen Werken gehören Kitab al-Sunan fil Fiqh, Kitab al
Masail fil Fiqh, Musnad al Auzai.