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Die Arabische Moschee (Arap Camii) ist eine
Moschee im europäischen
Stadtteil von
Istanbul
unmittelbar in der Nähe vom Goldenen Horn.Die Moschee, die
sich in Galata, an der Tersane Strasse (Straße der Näher) befindet, ist die
größte
Moschee auf der Galata-Seite
des Goldenen Horns.
Auf einer Inschrift zur
Moschee
wird behauptet, dass diese von einem
Mesleme bin Abdülmalik (in türkischer Schreibweise) 97
n.d.H. (715 n.Chr.) nach einer ersten Belagerung
Konstantinopels erbaut worden und durch Vorort verbliebene
Muslime genutzt worden sei. Aber diese Angabe ist
sicherlich als falsch einzustufen, selbst wenn es im Hof der
Moschee
ein angebliches
Grab
jenes
Maslama ibn Abdulmalik gibt. Die Tatsache, dass es sich
bei dieser Geschichte um eine Legende handelt, ist allein daran
zu ersehen, dass unmittelbar hinter der heutigen
Gebetsnische [mihrab] ein ehemaliger Eingang vorhanden
ist, was bei einer
Moschee
nicht üblich ist, da man keine Eingänge in
Gebetsrichtung [qibla]
baut. Ausgerechnet an jenem heute verschlossenen Eingang
befindet sich eine Tafel mit der Inschrift über die Legende.
Eine andere These, dass an dieser Stelle eine Kirche mit dem Namen Mesa Domeniko,
oder zuvor auch St. Paul oder St. Irene, vorhanden war und diese dann
später zu einer Moschee
umgestaltet wurde, ist glaubhafter. Die neue Moschee erhielt
zunächst den Namen "Galata Moschee" (Galata Camii). Um 1492
n.Chr. wurde die Gegend von
Muslimen besiedelt, die aus
Andalusien eingewandert waren und Vorort als
Araber
galten, so dass die
Moschee
den Namen "Moschee der Araber" erheilt.
Die historische Moschee wurde auf einem viereckigen Plan
gebaut und das Außengebäude hat eine gotische Bauart. Das
viereckige
Minarett der
Moschee,
das eine für die Region ungewöhnliche Bauart hat, wurde auf den Glockenturm
der ehemaligen Kirche errichtet.
Bekannt ist, dass die ehemalige Kirche am Ort nach dem
vierten
Kreuzzug um 1233 n.Chr. erneuert und von den Dominikanern
als St. Paul betrieben wurde. Um 1260 n.Chr. wurde die neue
Kirche wohl fertig gestellt. Um 1299 wurde auch ein Kloster in
der Nähe errichtet, von dem heute aber nichts mehr übrig ist.
1307 wurden die Dominikaner durch die
Byzanz,
die jetzt die Gegend beherrschten, vertrieben. Die Kirche
wurde 1325 n.Chr. neu aufgebaut und San Domenico gewidmet.
Der Umbau in eine
Moschee
wird in einen Zeitraum zwischen 1475 and 1478 n.Chr.
eingegrenzt. Die christliche Innenausstattung wurde zuvor nach
Genua gebracht. Ende des 15 Jh. übergab
Bayezit II. die
Moschee
den hier angesiedelten
Muslimen aus
Andalusien, die der spanischen Inquisition entflohen
waren. Seither heißt sie "Arabische Moschee". Nach dem
Großbrand in Galata in der Zeit von
Mehmed III. und einem weiteren Großbrand in 1731 n.Chr. wurde das
stark beschädigte Gebäude auf Anweisung von Saliha Sultan, der Mutter von
Mahmut I., umfassend repariert. Nach dem Brand in 1807
n.Chr. wurde das
Gebäude erneut ausgebessert. Weitere umfangreiche
Restaurationen folgten 1868 und 1913 n.Chr.. Der Brunnen im
Vorhof wurde 1868 n.Chr. hinzugefügt.
Der letzte umfassende Umbau erfolgte zwischen 1913 und 1919
n.Chr. durch Giridli Hasan Bey (Hasan Bey aus Kreta), der
insbesondere die heute noch vorhandene umfangreiche
Holzinnenverkleidung einsetzte und das flache Holzdach
erbaute. Bei den Umbauarbeiten wurden unter dem Boden
zahlreiche Grabsteine der Genuenser aus dem 14. Jh. gefunden
und in das
Archäologisches Museum Istanbul gebracht. Da sich die
Moschee
so grundlegend von allen anderen
Moscheen
der Stadt unterscheidet, gilt sie als besondere
Sehenswürdigkeit.