Ani
Ani

Aussprache: aniy
arabisch:
آني
persisch:
آنی
englisch: Ani

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Ani ist eine historische Ruinenstätte in der Osttürkei, die einstmals Hauptstadt Armeniens war und heute zum UNESCO-Welterbe gehört.

Die Ruinenstadt iegt im türkisch-armenischen Grenzgebiet auf einem Plateau (1338 m) 42 Kilometer östlich der Stadt Kars in der gleichnamigen türkischen Provinz. Die Stadt ist umgeben von einer tiefen Schlucht und dem Fluss Arpaçay, auch bekannt als auch Harpasus. Die Stadt ist mehr als drei Jahrhunderten verlassen.

Die Stadt bestand mindestes seit dem 5. Jh. n.Chr. Ab 763 n.Chr. herrschten hier die Bagratiden und im 10. Jh. n.Chr. gewann die Stadt an Bedeutung. König Aschot III. Bagratuni (951-977) machte Ani im Jahre 961 zur Hauptstadt seines armenischen Königreiches. Im Jahr 1045 n.Chr. übernahm Byzanz die Herrschaft der nördlich an der wichtigen Handelsroute namens Seidestraße gelegenen Stadt, die damals eine der größten Städte der Welt war mit ca. 100.000 Einwohnern. Die Stadt war damals bekannt als „Stadt der 1001 Kirchen“. Die Kathedrale von Ani war eine der größten der Welt. Ani war vom 10. Jh. bis 1045 Sitz des armenischen Katholikos.

Am 16. August 1064 wurde Ani nach 25-tägiger Belagerung von den Seldschuken erobert und geriet erstmals unter den Einfluss des Islam. Die Seldschuken bauten mit der Menütschehr-Moschee (Menüçehr-Moschee) die erste Moschee in Anatolien.

Die Bevölkerung durfte aber ihre heiligen Stätten behalten und bleib teilweise weiterhin christlich. Alp Arslan überließ die Stadt 1072 n.Chr. den ihm treuen Schaddadiden. Ende des 12. Jh. n.Chr. wurde die Stadt vom christliche Königreich Georgien überfallen. Zwischen 1125 und 1209 gelang es diesen insgesamt fünfmal, die Stadt zu besetzen. Die Georgier setzten in Ani die armenischen Zakariden als Vasallen ein, unter denen die Stadt eine letzte kurze Blütezeit erlebte. Im Jahr 1226 belagerten die Mongolen die Stadt erfolglos. Erst 1239 wurde Ani von den Mongolen überrannt und en Großteil der Bevölkerung ermordet. Im Jahre 1319 zerstörte ein schweres Erdbeben weite Teile der Stadt. Ab dem 14. Jh. n.Chr. herrschten die Aq Qoyunlu und Qara Qoyunlu über die Region. 1380 wurde sie von Tamerlan (Timur Lenk) erobert.

Ab 1534 Stand Ani unter der Kontrolle der Osmanen. Zwischen 1878 und 1917 n.Chr. hatten die Russen das Gebiet unter ihrer Kontrolle. Die Stadt existierte damals bereits nicht mehr. 1892/93 und 1904–1917 fanden unter der Leitung des russischen Orientalisten Nikolai Jakowlewitsch Marr die ersten ausführlichen archäologischen Grabungen in Ani statt.

Am Ende des Ersten Weltkriegs wurden im April 1918 unter Leitung des Archäologen Ashkharbek Kalantar rund 6000 bewegliche archäologische Objekte von Ani nach Jerewan verschleppt, um sie den Osmanen zu entziehen. Als 1918 die Osmanen kapitulieren mussten, fiel Ani unter die Kontrolle des neu gegründeten Staats Armenien. Nach dem Türkisch-Armenischen Krieg von 1920 gehörte die Region wiederum zur Türkei.

Heute ist Ani eine Ruinenstadt und Ausgrabungsstätte. Zahlreiche historische Gebäude sind noch erhalten und werden Restauriert. 2016 wurde die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Zu den erhaltenen Ruinen zählen:

bullet Münetschihr Moschee (Menüçehr-Moschee)
bullet Kathedrale von Ani
bulletKirche Sankt Gregor des Königs Gagik
bulletErlöserkirche
bulletApostelkirche
bullet Kirche Sankt Gregor von Tigran Honents
bulletSurp Stephanos Kirche

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bullet Ani - Bildergalerie

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