Ali ibn Muhammad
  Ali ibn Muhammad

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Ali bin Muhammad

??? - ??? n.d.H.
??? - ??? n.Chr.

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Ali ibn Muhammad war der Anführer des Aufstandes der Zandsch im 9. Jh. n.Chr. im südlichen Irak. Daher ist er auch als „Herr der Zandsch“ bekannt.

Über die Person Ali ibn Muhammad ist wenig bekannt. Erlebte zwar ursprünglich in Sammara, darf aber nicht mit Ali ibn Muhammad al-Sammari verwechselt werden, der im 10. Jh. lebte.

Ali ibn Muhammad wollte Autorität gegen die Abbasiden gewinnen und gab sich als Nachkomme von Prophet Muhammad (s.) aus, wobei unklar ist, ob er wirklich ein Sayyid war.

Er soll Dichter und Gelehrter [faqih] gewesen sein, der seinen Schülern in Sammara auch Astronomie lehrte. Im Jahr 869 n.Chr. soll er vor seinem Aufstand einen Aufenthalt in Bahrain gehabt haben. Dort soll er für die Lehre der Gleichberechtigung aller Menschen und die Abschaffung Sklaverei geworben haben, weshalb einige Historiker vermuten, dass er einstmals selbst Sklave war. Für seinen geplanten Aufstand suchte er das Bündnis mit den Qarmaten. Von dort reiste er wohl nach Basra und setzte sich an die Spitze der Zandschan, die er zum Befreiungskampf motivierte.

Er soll sich als Mahdi ausgerufen haben, was kurios ist, da er zu der Zeit von Imam Ali al-Hadi al-Naqi (a.) und Imam Hasan al-Askari (a.) gelebt hat.

Im Jahr 869 n.Chr. begann er den Aufstand der Zandsch. Die göttliche Weisheit ließ den wahren Imam Mahdi (a.) genau in jenem Jahr in Sammara zur Weltkommen, während die Abbasiden im südlichen Irak schwer beschäftigt waren.

Ali ibn Muhammad gründete seinen eigenen Staat, erließ eigene Gesetze zur angeblichen Widerherstellung der islamischen Ordnung, die in seinen Augen von den Abbasiden mit Füßen getreten wurde, und ließ auch eigene Münzen prägen.

Die von den Abbasiden aus der Hauptstadt Bagdad organisierten Gegenmaßnahmen scheiterten wiederholt an der Kampfkraft der Zandsch. Nach und nach konnten die Zandsch den Abbasiden Ländereien abtrotzen und eroberten im Jahr 871 n.Chr. sogar Basra. Sie zerstörten die Stadt und gründeten in der Nähe ihre eigene Hauptstadt. Neben dem Militärkommando gab es eine Verwaltung und eigene Gerichte. Andere unterdrückte Bauern und Teile der verarmten Bevölkerung unterstützten die Zandsch. Die gesamte Region war von den Abbasiden unterdrückt worden, weil sie Sympathien für die Schiiten hatten.

Doch die Zandsch konnten ihre Erfolge aufgrund von eigenen Reibereien nicht absichern. Die ehemaligen Sklaven wurden selbst zu Sklavenhaltern, was zu großen sozialen Spannungen unter den Zandsch führte. Ali ibn Muhammad entwickelte sich nach und nach zu einem Despoten, der sich selbst Privilegien zustand, die seinen Anhängern vorenthalten wurde, was zum Schwinden seiner Anhängerschaft führte.

Die Abbasiden rüsteten immer intensiver gegen die Zandsch und sandten immer größere Heere, die al-Muwaffaq kommandierte. Im März 883 wurde der Regierungssitz des Ali ibn Muhammad eingenommen, der daraufhin floh. Am 11. August 883 wurde er von einem Pfeil tödlich getroffen. Damit war der Aufstand beendet.

Der Kopf des Getöteten wurde aufgespießt und nach Bagdad gebracht. Der Aufstand hat mindestens zu einer halben Million Opfern auf allen Seiten geführt.

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