Aleppo-Zimmer
Aleppo-Zimmer

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Bild: Foto aus dem Museum für Islamische Kunst in Berlin 2013

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Als Aleppo-Zimmer wird eines der bekanntesten Ausstellungsstücke im Museum für Islamische Kunst in Berlin  bezeichnet. Es ist die Vertäfelung eines Empfangsraumes aus einem ehemaligen Wohnhaus in Aleppo und gilt als eines der Prunkstücke des Museums.

Das Aleppo-Zimmer stammt nach Museumsangaben aus dem Haus Wakil. Dieses Privathaus soll heute noch heute in Aleppos Stadtteil al-Ghudaida bestehen. Der Auftraggeber war gemäß einer Inschrift in die Vertäfelung ein christlicher Händler namens Isa ibn Butrus (Jesus, Sohn des Petrus).

Die gesamte bemalte hölzerne Täfelung des Zimmers wurde vom Museum durch Friedrich Sarre in 1912 n.Chr. nach Angaben des Museums käuflich erworben, zu Transportzwecken in Teile geteilt und in Berlin komplett mit den Originalstücken zusammengesetzt. Die Inschriften deuten auf eine ursprüngliche Herstellung in den Jahren um 1600 n.Chr. hin, womit das Ausstellungsstück als das älteste erhaltene Beispiel ihrer Art gilt.

Die Holztäfelung ist nach Museumsangaben 35 m lang und 2,5 m hoch. Der Aufbau ist streng symmetrisch. Die Motive der Täfelungsbemalung geben nach dem Verständnis der Westlichen Welt sowohl christliche als auch islamische Motive wieder, was dem friedlichen Miteinander in der Religionen entsprechen würde. Es ist dennoch davon auszugehen, dass es sich um eine islamische Wohnung handelte, da die vermeintlich christlichen Motive zumeist auch vom Islam anerkannt werden.

Die Bemalung stammt, wie aus den Inschriften hervor geht, von einem Künstler namens Halab Sah ibn Isa.

Die Inschriften geben neben dem Namen der Künstler und Auftraggeber auch ganze Gedichte, Sprichworte und Gedichte wieder. Zwei Beispiele gemäß Museumsangaben sind:

bullet"O Wohnung, über deren Räume der Morgen lächelnd hereinbricht, lachend seine weißen Zähne zeigend! Wie viele Tage bin ich in deinen Räumen glücklich gewesen, habe mit allen mich zurückgezogen zu Wissenschaft und Kunstgespräch. Während meine Rechte in Sicherheit war vor ihren Schicksalsschlägen. Und in meiner Linken war vom Nordwind gekühlter Rebensaft."
bullet"Gott ist mit den Großzügigen. Wer großzügig ist, erntet Großzügigkeit." "Die Heilung der Herzen ist die Begegnung mit dem Geliebten." "Das Heil des Menschen liegt im Hüten der Zunge." "Selbstgefälligkeit ist ein Hinweis auf die Schwäche des Geistes."

Beide Beispiele deuten auf einen islamischen Ursprung hin.

Aufwendigere Kunst im erhaltenen Zustand sowie die Inneneinrichtung dazu kann man im Nassan Palast in Damaskus besichtigen.

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