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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abu Hanifas eigentlicher Name ist al-Numan ibn Thabit ibn Zuta,
aber er ist im Wesentlichen nur bekannt unter seinem Beinamen
Abu Hanifa. Nach Abu Hanifa ist die
Rechtsschule der
Hanefiten, eine der vier
sunnitischen Rechtsschulen benannt.
Er war ein Gelehrter der
islamischen Rechtswissenschaft und war
iranischer Abstammung. Über seinen Vater wird berichtet,
dass er Zaroastrier aus der Stadt
Kabul
war. Abu Hanifa wirkte in
Kufa.
In einer anderen Version war sein Großvater Zuta ein befreiter
Sklave, der aus dem
Iran
nach
Kufa
kam und dort vom Stamm der Taim aufgenommen wurde.
Abu Hanifa
war ca. zwei Jahre lang Schüler von
Imam
Sadiq (a.), dem er allerdings in einigen Aspekten
widersprach. Im Gegensatz zu den Vorgaben seines Lehrers
Imam
Sadiq (a.), der ihm dringend riet als vierte
Quelle der Erkenntnis den
Vernunftschluss [aql] anzuwenden, wird die Einführung des
Vergleichsschlusses [qiyas] auf Abu Hanifa zurückgeführt,
wofür ihn sein Lehrer heftig kritisierte. Zu Abu Hanifas
weiteren Lehrern, der ihn beeinflusst hat, zählte
Hammad ibn Abu Sulaiman.
Zu Abu Hanifas bedeutendsten Schülern zählen Abu Yusuf
(715-798) und al-Schaybani (749/50-804). Abu Hanifa verfasste
selbst keine schriftlichen Werke, seine Lehre ist durch die
Schriften seiner Schüler überliefert, u.a. bei Abu Yusuf in "Ichtilaf
Abi Hanifa wa ibn Abi Layla" und Al-Schaybani in seiner
Schrift "al-Hudschadsch". Von seinen heutigen Anhängern wird
Abu Hanifa auch Imam-ul-Adham (der große Imam) genannt.
Im Jahr 763 n.Chr. bot ihm der
abbasidische
Kalif
Mansur
das Amt des obersten Richters an, da er Abu Hanifas inhaltliche
Opposition zu
Imam
Sadiq (a.) für sich nutzen wollte. Es gibt Schilderungen,
in denen Abu Hanifa den Herrschern einige Urteile gegeben hat,
wie es z.B.
Abu
Awana wiedergab. Da Abu Hanifa aber einige
Güter geerbt hatte und aufgrund seines bescheidenen
Lebensstils daher lange Zeit unabhängig bleiben konnte,
bevorzugte er es auch weiterhin unabhängig zu bleiben und
sagte mit einem höflichen Brief ab, in dem er darauf hinwies,
dass er für den Posten nicht qualifiziert genug sei.
Mansur
war erbost über die Ablehnung und warf Abu Hanifa Lüge vor.
Daraufhin schrieb Abu Hanifa, dass der Kalif bestätigen würde,
wie ungeeignet er sei, denn ein Lügner hätte auf dem Posten
des obersten Richters nichts zu suchen. Daraufhin ließ
Mansur
Abu Hanifa festnehmen und foltern.
Abu Hanifa starb im Gefängnis 765/7 n.Chr. und wurde auf dem
Gräberfeld "al- Chaidhuran" bei
Bagdad
begraben, und später wurde ein Schrein über seinem Grab
errichtet.