Abdullah ibn Saba

Englische Übersetzung eines Buches zum Thema von Murtadha Askari

Abdullah ibn Saba

Aussprache: abdullah ibn saba'
arabisch:
عبد الله بن سبأ
persisch:
عبد الله بن سبأ
englisch: Abdullah bin Saba

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Abdullah Ibn Saba, der an manchen Stellen auch Ibn Sauda genannt wird, weil seine Mutter angeblich eine Äthiopierin gewesen sein soll, ist eine  wahrscheinlich von Saif ibn Umar al-Tamimi frei erfundene Person, die nie gelebt hat. Ziel jener Legende war es, die Schia zu diskreditieren und als angebliche Erfindung des Judentums die Schia als auch das Judentum zu verleumden.

So soll er angeblich aus Sanaa stammen und ein jüdischer Rabbiner gewesen sein, der dann den Islam zur Zeit des Uthman ibn Affan angenommen habe, um ihn von innen zu unterwandern. Tatsächlich stellen sich derartige Behauptungen schnell als Rechtfertigungs- und Ablenkungsversuche für die Unruhen zur Zeit Uthmans heraus. Aus Kufa heraus habe er die Kritik am Kalifen gesteuert. Mit diesem Argument soll die berechtigte Kritik der Bevölkerung von Kufa diskreditiert werden. Und so soll er die Behauptung erfunden haben, dass jeder Prophet seinen Nachfolger bestimmt habe, und Prophet Muhammad (s.) als seinen Nachfolger Imam Ali (a.) bestimmt habe. Indem diese durch sehr viele Quellen belegte wahre Behauptung in den Mund von Abdullah Ibn Saba gelegt wird, sollte sie wie eine Art Verschwörung gegen den Islam klingen.

Während des Kalifats von Imam Ali (a.) soll er zu dessen treusten Gefährten gehört haben. Sein Name taucht aber in keiner einzigen Überlieferung der Ahl-ul-Bait (a.) auf. Irgendwann soll er dann auch die Göttlichkeit Imam Alis (a.) proklamiert haben, einer der typischen Vorurteile gegen die Schia, die jahrhunderte lang weiter getragen wurde. Imam Ali (a.) soll seine Anhänger daraufhin verbrannt haben, eine Strafe, die es im Islam überhaupt nicht gibt!

Vor allem Wahhabiten aber auch manche Sunniten haben in jüngerer Zeit den Mythos wieder verbreitet. Hingegen haben andere Sunniten es angezweifelt , wie z.B. Taha Husain und Ali al-Wardi. Der prominente Schiit Allama Sayyid Murtadha Askari schrieb 1954 n.Chr. ein Buch mit dem Titel "Abdullah Ibn Saba" und wies nach, dass Saif Ibn Omar al-Tamimi die Geschichte von Abdullah ibn Saba erfunden hat. Abdülbaki Gölpinarli übersetzte das Buch 1974 ins Türkische und trug maßgeblich zur Überwindung der Missverständnisse im Land bei. Später wurde das Buch auch ins Englische übertragen.

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