.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abdullah Ibn Saba, der an manchen Stellen auch Ibn Sauda
genannt wird, weil seine Mutter angeblich eine
Äthiopierin gewesen sein soll, ist eine
wahrscheinlich von Saif ibn Umar al-Tamimi frei erfundene
Person, die nie gelebt hat. Ziel jener Legende war es, die
Schia zu diskreditieren und als angebliche Erfindung des
Judentums die
Schia als auch das
Judentum zu verleumden.
So soll er angeblich aus
Sanaa
stammen und ein
jüdischer Rabbiner gewesen sein, der dann den
Islam
zur Zeit des
Uthman ibn Affan angenommen habe, um ihn von innen zu
unterwandern. Tatsächlich stellen sich derartige Behauptungen
schnell als Rechtfertigungs- und Ablenkungsversuche für die
Unruhen zur Zeit
Uthmans heraus. Aus
Kufa
heraus habe er die Kritik am
Kalifen
gesteuert. Mit diesem Argument soll die berechtigte Kritik der
Bevölkerung von
Kufa
diskreditiert werden. Und so soll er die Behauptung erfunden
haben, dass jeder
Prophet seinen Nachfolger bestimmt habe, und
Prophet Muhammad (s.) als seinen Nachfolger
Imam Ali (a.) bestimmt habe. Indem diese durch sehr viele
Quellen belegte wahre Behauptung in den Mund von Abdullah Ibn
Saba gelegt wird, sollte sie wie eine Art Verschwörung gegen
den
Islam klingen.
Während des
Kalifats von
Imam Ali (a.) soll er zu dessen treusten
Gefährten gehört haben. Sein Name taucht aber in keiner
einzigen Überlieferung der
Ahl-ul-Bait (a.) auf. Irgendwann soll er dann auch die
Göttlichkeit
Imam Alis (a.) proklamiert haben, einer der typischen
Vorurteile gegen die
Schia, die jahrhunderte lang weiter getragen wurde.
Imam Ali (a.) soll seine Anhänger daraufhin verbrannt
haben, eine Strafe, die es im
Islam
überhaupt nicht gibt!
Vor allem
Wahhabiten aber auch manche
Sunniten haben in jüngerer Zeit den Mythos wieder
verbreitet. Hingegen haben andere
Sunniten es angezweifelt , wie z.B. Taha Husain und Ali
al-Wardi. Der prominente
Schiit
Allama Sayyid Murtadha Askari schrieb 1954 n.Chr. ein
Buch mit dem Titel "Abdullah Ibn Saba" und wies nach, dass Saif Ibn Omar al-Tamimi die Geschichte von Abdullah ibn Saba
erfunden hat.
Abdülbaki Gölpinarli übersetzte das Buch 1974 ins
Türkische und trug maßgeblich zur Überwindung der
Missverständnisse im Land bei. Später wurde das Buch auch ins
Englische übertragen.