Abdullah ibn Masud
Abdullah ibn Masud

Aussprache: abdullah ibn mas-uud
arabisch:
 عبد الله بن مسعود
persisch:
عبد الله بن مسعود
englisch:
Abd Allah bin Masud

??? - 32 n.d.H.
594 - 653 n.Chr.

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Abdullah ibn Masud war eine Gefährte des Propheten Muhammad (s.) und gilt als einer der ersten Muslime. Er ist zudem ein wichtiger Überlieferer [rawi], dessen Rolle in der Zeit nach dem Ableben des Propheten Muhammad (s.) differenziert bewertet wird.

Abdullah ibn Masud wurde ungefähr 594 n.Chr. in Mekka geboren- Sein Vater war Masud ibn Ghafil und seine Mutter Umm Abd bint Abdwadd, die beide aus dem Stamm der Hudhayl kamen und vermutlich Sklaven waren. Abdullah wurde daher auch Ibn Umm Abd genant. Es wird angenommen, dass sie Sklaven von Uqbah ibn Muayt waren, weshalb Abdullah ibn Masud zuweilen auch Abdullah ibn Uqbah genannt wird.

In seiner Kindheit und Jugend soll er als Schäfer gearbeitet haben und Muslim geworden sein, als Propheten Muhammad (s.) eines der von ihm behüteten Schafe gemolken hat und viel Milch heraus floss, obwohl jenes Schaf sonst keine Milch gab. Als er in der Anfangszeit des Islam den Heiligen Quran bei der Kaaba zitiert hat, wurde er von einigen Quraisch geschlagen. Er war wohl unter den ersten zehn, die den Islam angenommen haben und gehörte zu der Gruppe kleinen Auswanderung. Später gehörte er zur Auswanderung [hidschra] und verteidigte den Islam bei Badr. Dabei tötete er Abu Dschahl. Abdullah gehörte zu den ersten Hafidh des Islam.

Bei der Schlacht von Uhud gehörte er zu den wenigen, die Prophet Muhammad (s.) nicht im Stich ließen.

Zur Zeit des Kalifen Umar ibn Chatab wurde er zum Statthalter von Kufa ernannt. Zu seien Schülern in Kufa gehörten u.a. Alqama ibn Qais al-Nachi, Aswad ibn Yazid und Masruq ibn Adschda. Abdullah ibn Masud vertrat die Ansicht des Überlieferungsverbots.

Zur Zeit von Uthman ibn Affan soll er sich allerdings mit diesem überworfen haben und schloss sich Imam Ali (a.) an. Dafür soll er von Uthman ibn Affan abberufen worden sein. Einer der Gründe, warum Uthman über Abdullah ibn Masud verärgert war, lag darin begründet, dass Abdullah an der Beerdigung von Abu Dharr teilnahm und Gebete an seinem Leichnam in Rabadha sprach. Die Bevölkerung von Kufa soll ihm angeboten haben zu blieben, da sie ihn schützen würden. Aber er wollte kein Anlass für einen Bürgerkrieg sein.

Abdullah ibn Masud hatte in seiner Zeit in Kufa eine eigene Zusammenstellung des Heiligen Quran die in Kufa verbreitet war. Sie unterschied sich - ähnlich wie die Mushaf Ali - in der Anordnung der Ayat. Als der Kalif Uthman die Version von Zaid ibn Thabit zur allein gültigen erklärte und den Befehl gab, alle anderen Versionen vernichten zu lassen, soll sich Abdullah ibn Masud zunächst geweigert haben, seine Version auszuhändigen, wie es z.B. in Sahih Buchari behauptet wird.

Die Berichte zu jener Zeit seines Lebens sind allerdings widersprüchlich. Das dürfte damit zusammen hängen, dass er loyal zu Imam Ali (a.) und im Widerstand gegen die Umayyaden stand. Er soll das Ritualgebet für Verstorbene für Abu Dharr geleitet haben.

Er gehört zu jenen, die folgende Überlieferung des Gesandten Allahs (s.) wiedergibt, der ihn dabei direkt anspricht.

„Oh Ibn Masud! Nach meinem Ableben wird Ali bin Abi Talib euer Imam und mein Nachfolger für euch sein.“

Abdullah war verheiratet mit einer Zaynab. Er starb 32 n.d.H. (652-3) in Medina und wurde auf dem Dschannat-ul-Baqi begraben.


Abdullah ibn Masud verliest vor den Quraisch in Mekka den Heiligen Qur'an (Miniatur aus Siyer-i-Nebi 1595 n.Chr.)

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